Ueber Hochmut, deutsche Gefühlswelt und andere Nebensächlichkeiten

Georgi Stankov und Cornelia Rausch, 29. January 2015

www.stankovuniversallaw.com

Hallo Georgi,

du hast in letzter Zeit das Thema Hochmut (high-esteem) mehrmals erwähnt und dass er echte Kommunikation verhindert.

Dazu wollte ich noch hinzufügen, nicht nur echte Kommunikation,  sondern erschwert bzw. verhindert Selbsterkenntnis. Hochmut erzeugt sozusagen einen “blinden Fleck”, der verhindert den selben zu erkennen.

Mir ist das die Tage klargeworden, weil ich eben zwei Kandidaten an der Hand habe, die ich auf dieses Thema aufmerksam machen darf.

Vielleicht stimmt es für dich auch.

Wie immer unendlichen Dank, Licht und Liebe für deine und Carla´s Beiträge.

Conny

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Liebe Conny,

selbstverständlich! Hochmut ist vor allem ein Hindernis, sich selbst zu erkennen, aber das ist im Allgemeinen die Eigenschaft aller menschlichen Basisängste, weil sie die Persönlichkeit auf eine derart fundamentale Art und Weise prägen, dass sie sie als Teil ihrer Selbst ansieht und somit nicht mehr als das erkennt, was sie wirklich sind – nämlich pure, sinnlose Angst.

Die universelle Eigenschaft der Angst ist seine Fähigkeit zur Mimikrie – das Ego spielt Katz und Maus mit sich selbst. Würde das Ego das erkennen, bräuchte es selbst nicht mehr zu existieren, weil es dann mit der Seele, mit dem Selbst verschmilzt und alle Ängste abwirft. Dann verschwinden auch alle blinden Flecken und der Verstand erlangt die allumfassende Bewusstheit der Seele.

Hochmut ist deshalb so verführerisch unter Lichtarbeitern, weil diese Angst eine fortschreitende Spiritualität und Reinheit der Gefühle und Gedanken vorgaukelt, ohne zu begründen, was diese scheinbare Reinheit mit sich bringt (siehe meine Kritik an Jahns Botschaften). Dies ist der Stoff, aus dem alle Mythen von Pseudo-Märtyrern in der christlichen Religion entstanden sind und diese Mythen setzen sich im neuen Gewand in der Esoterikszene fort, ohne als solche erkannt zu werden.

Davor ist auch, und vor allem, Jahn nicht gefeit, weil er seinen katholischen Hintergrund nur vordergründig überwunden hat, auf der Verstandesebene, aber seine Gefühle völlig ausgeklammert hat, weil ihm sein Hochmut zuflüstert, sie könnten nur dann rein sein, wenn sie nicht im vollen Ausmaß gelebt und erforscht werden. Vielmehr sollten sie kastriert werden, insbesondere die dunklen, fleischigen Gefühle, wie ein Mönch, der sich für seine Gelüste ständig kasteien muss oder Kinder für ihre Masturbation von den Eltern bestraft werden. Du weisst, was ich meine.

Im Übrigen, ist dies das Hauptdefizit der germanischen Rasse, die auf Kriegsfuß mit der menschlichen Gefühlswelt steht, und diese weder im Alltag, noch in der Literatur und Kunst richtig zum Ausdruck zu bringen vermag, wie eine eingehende kulturell-ästhetische Betrachtung der deutschen Kunst- und Literaturgeschichte sehr schnell ans Tageslicht bringen kann, wenn man sie so unverbildet machen kann, wie ich es in den letzten 40 Jahren gemacht habe.

Aber unverbildet, spielerisch wie ein Kind sein, ist gerade das, was die meisten Deutschen nicht können und das zeichnet deren kollektiven Charakter aus, dem alles andere, nur nicht verspielte Liebenswürdigkeit zugesprochen werden kann.

Warum ist diese Betrachtung zu diesem Zeitpunkt so wichtig? Weil der neue Geistmensch vor allem verspielt und liebenswürdig sein wird, weil das die Grundeinstellung für echte Kreativität ist. Deswegen sind die Deutschen in ihrer überwiegenden Mehrheit auch nicht wirklich kreativ, sondern robotenartig pflichtbewusst und damit der perfekte “Untertan” (Heinrich Mann).

Nun kann man sich solcher psychoanalytischen, wenig schmeichelhaften Floskeln bedienen, wie das die Deutschen “anakastische Zwangspersönlichkeiten”, seien, vom Reinheitszwang besessen, die auf ihre ebenfalls anakastischen Mütter zurückzuführen seien, wie womöglich Jahns Fall liegt, und diese Zwänge dann auf ihre Gefühlswelt mit typischer deutscher Gründlichkeit übertragen, indem sie jede Art von emotionalen Zwängen mit echten Tugenden verwechseln und so weiter und sofort. Ich konnte mehrere Bücher darüber schreiben und ich habe das Thema eigentlich in meinen fünf deutschen Büchern auch besprochen, aber wer hat sie wirklich gelesen?

Wie du erkennen kannst, kenne ich die Abgründe der deutschen Seele besser als alle Deutschen, die mehrere blinde Flecken in sich pflegen, und sicher besser als alle Ausländer, denn wer will sich freiwillig mit einer solchen verbockten individuellen und kollektiven Psychologie wie der deutschen freiwillig befassen?

Ich tat es, weil ich in Deutschland die Mission hatte, eine Generalreinigung der deutschen Seele vorzunehmen, und weil dieses Ausmisten der Augias Ställe meine letzte Herkulessche Arbeit war (als Herakles, der Elohim des ersten Strahls), bevor ich dieses sehr dunkle Land verlassen durfte.

Denn die Deutschen brauchen sehr viele Entwicklungshelfer in Sache Gefühle, um ihre verstaubte, vermiefte Gefühlswelt zu säubern. Und wenn sie zur Zeit gegen Ausländer-Invasion in Leipzig und woanders demonstrieren und skandieren, sollten sie für einen einzigen Augenblick inne halten und sich vorstellen, welche Hölle sie erschaffen würden, wenn sie die von den Nazis viel beschworene Reinrassigkeit erneut einfuhren würden und nur unter sich selbst als emotionale Krueppel leben müssten.

Das wäre die wahre Hölle auf Erden und die Deutschen sollten jeden Tag den Ausländern dankbar sein, dass sie sie von dieser selbst erschaffenen Hölle befreit haben. Denn wahrlich als Ausländer in Deutschland leben, ist kein Leckerschlecken und viele alte Seelen wie ich, die sich bereit erklärt haben, nach Deutschland auszuwandern, haben diese Aufopferung nicht leichtfertig auf sich genommen, Angesicht der hoffnungslosen Verbocktheit der kollektiven deutschen Psyche, wobei dieses Wort im Altgriechisch für die menschliche Seele schlechthin steht.

Denn, wenn es eine Nation gibt, die von Fernweh geplagt wird (dieses Wort gibt es übrigens in keiner anderen Sprache), so ist diese Sehnsucht darin begründet, diese urdeutsche Hölle, die gründlichste von allen, so schnell wie möglich zu verlassen.

Nun betrachtet man die sprichwörtliche deutsche Seelen-Hölle als Sinnbild der irdischen Hölle, dann versteht man, warum Fernweh den echten Lichtkrieger und Sternenkind auszeichnet und warum wir jeden Tag nach dem Motto leben:

“Nichts wie weg von hier, so schnell es geht”

Liebe Grüße

Georg

 

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